Gastgeber war Kaiser Franz I. von Österreich. In Wien sollte Europa im Sinne der Könige und Fürsten neu geordnet werden. Agnes Husslein-Arco, Sabine Grabner, Werner Telesko (Hrsg. Gleichsam als Strafe für sein zu spätes Abrücken vom Bündnis mit Frankreich – in der Völkerschlacht bei Leipzig hatte es noch auf der Seite Napoleons gekämpft[12] – verlor das Königreich durch Abtretung an Preußen etwa 60 % seiner Fläche mit etwa 40 % seiner Einwohner in den nördlichen und östlichen Gebieten sowie in Thüringen an Preußen, das aber einen Teil dieser thüringischen Gebiete dann an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach weiterreichte. Zum Deutschen Bund gehörten Preußen und Österreich nur mit ihren ehemaligen Reichsländern. Quellen. ): Diese Seite wurde zuletzt am 7. Das Übereinkommen verzichtete auf ein konkretes Umsetzungsdatum. September 1815 geschlossen wurde, war zwar nicht Bestandteil der offiziellen Verhandlungsergebnisse des Kongresses, steht aber inhaltlich in einem engen Zusammenhang mit diesem und bildet einen entscheidenden Bestandteil des 1815 entstehenden Metternich’schen Systems in der ersten Hälfte des 19. 8: Akten betreffend die Verhandlungen zur Abschaffung des Sklavenhandels; Vereinbarungen zum Modus der Verhandlungen beim Wiener Kongress (Geschäftsordnung); Geheimer Staatsvertrag zwischen Österreich und Bayern vom 3. Man spricht auch von der Polnisch-Sächsischen Frage, da der König von Sachsen in Personalunion auch Herzog von Warschau war und damit Staatsoberhaupt in dem Gebiet, auf das es Alexander I. abgesehen hatte. Eine Rekonstruktion des Heiligen Römischen Reiches wurde von den Kongressteilnehmern nicht ernsthaft erwogen, auch nicht von Freiherr vom Stein, der als russischer Gesandter am Kongress teilnahm und die Wiederherstellung der Kaiserwürde befürwortete. Ziel der Vereinbarung war einerseits die Aufrechterhaltung der Balance zwischen den Fürsten und andererseits etwa bei revolutionären Bewegungen die Intervention bei den Völkern. Die mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 eingeleitete Mediatisierung wurde nicht wieder rückgängig gemacht. [24] Diese Regelung gilt bis heute. Gescheitert ist dieses Projekt nicht so sehr an der heftigen Gegenwehr der kleinen Staaten, sondern am oben geschilderten sächsisch-polnischen Konflikt. Nach dem Wiener Kongress veröffentlichte der deutsche Publizist Johann Ludwig Klüber (1762-1837) die Akten des Wiener Kongresses, die online abrufbar sind. Was die Gestaltung der inneren staatlichen Zustände angeht, war der Kongress eher von restaurativen Grundsätzen und einer grundsätzlichen Skepsis gegenüber allen revolutionären, liberalen und nationalen Bestrebungen geprägt. 5. Großbritanniens Erwerbungen aus dem Britisch-Französischen Kolonialkonflikt wurden ebenfalls bestätigt. Hundt, Michael (Hg. An Bayern gab es Ansbach und Bayreuth, an das Königreich Hannover Ostfriesland, Hildesheim, Goslar und den größeren Teil des Untereichsfelds ab und erhielt dafür Schwedisch-Pommern mit Rügen von Dänemark im Tausch gegen das Herzogtum Lauenburg. Der britische Gesandte strebte, ähnlich wie Metternich, ein konservativ bestimmtes Europa an und wollte gleichzeitig eine weitere Machtausdehnung Russlands möglichst verhindern. Außerdem wurde eine Übereinkunft über die Freiheit der internationalen Flussschifffahrt getroffen und eine Zentralkommission für die Rheinschifffahrt eingesetzt. Die vollständigen Dokumente des Wiener Kongresses wurden in den Jahren 1815 bis 1835 von Johann Ludwig Klüber unter dem Titel Acten des Wiener Congresses in den Jahren 1814 und 1815 in neun Bänden im Verlag J. J. Palm und Ernst Enke in Erlangen herausgegeben. Juni 1815 wurde die Kongressakte unterzeichnet. Preußen dagegen wollte eine Stärkung der eigenen Position durch den Erwerb ganz Sachsens und eine preußisch-österreichische Hegemonie in Deutschland erreichen. Braubach: Entgegen allen zeitgemäßen Kalkulationen der Staatsräson erklärte der König, er werde wie gewohnt sein gegebenes Versprechen auch halten. Die politischen Angelegenheiten, welche der Hintergrund dieses Bildes sind, haben indessen noch keinen wirklichen Fortschritt gebracht.“[2], Ob der Kongress bei allen Vergnügungen seine eigentliche Aufgabe – den Rahmen für eine dauerhafte europäische Friedensordnung zu schaffen – vernachlässigte oder nicht, wird bis heute kontrovers diskutiert.[3]. Im Nahmen der allerheiligsten Dreyeinigkeit ! Der Begriff der Legitimität bezeichnet in diesem Zusammenhang die Liquidierung des napoleonischen Staatensystems und die Wiedereinsetzung der alten Dynastien (Bourbonen, Welfen usw.). %PDF-1.3 Er leitete das Zeitalter der Restauration ein. Mai 1815 (13 Artikel); (7) Konvention zwischen Preußen und Sachsen-Weimar vom 1. Mai 1814. Metternich hatte für die italienischen Staaten einen dem Deutschen Bund ähnlichen italienischen Bund unter dem Vorsitz Österreichs geplant, konnte sich aber mit dieser Idee nicht bei Kaiser Franz I. und den italienischen Fürsten durchsetzen. Juni 1815 Chronik: 25.02.1802: Der »Reichsdeputationshauptschluss«, auf Druck Frankreichs und Russlands zustande gekommen, bewirkt eine territoriale Neuordung im (Deutschen) Reich. Signatarstaaten des Vertrags von Paris (8 Staaten), Fürsten, Freie Städte und souveräne Staaten Deutschlands (33 Staaten), Nichtdeutsche souveräne oder früher souveräne Staaten (12 Staaten), Delegationen mit partikularen Interessen (28). Dem entgegen standen allerdings die Interessen der kleineren deutschen Staaten und Österreichs.[6]. Allerdings wurde Russland mit dem sogenannten Kongresspolen der größte Teil zugesprochen, und es sicherte sich durch die Anerkennung seiner territorialen Gewinne in Finnland (1808/09) und Bessarabien die bisherige Ausweitung nach Westen. Zwar kursierten zahlreiche Vorschläge, aber einflussreich wurden nur Hardenbergs „41 Artikel“ und der daraus in Zusammenarbeit mit Metternich hervorgegangene „12-Punkte-Plan“. Beide gingen von einer im Kern bundesstaatlichen Ordnung mit starken Zentralorganen aus. Die deutschen Fragen wurden angesichts ihrer Komplexität und ihres Umfangs getrennt von den übrigen europäischen Angelegenheiten beraten. Graf Nesselrode, für Preußen König Friedrich Wilhelm III. ), Quellen zur kleinstaatlichen Verfassungspolitik auf dem Wiener Kongreß der mindermächtigen deutschen Staaten und die Entstehung des Deutschen Bundes 1813-1815, Beiträge zur deutschen und europäischen Geschichte 15, Hamburg 1996. Oktober 2006 in. << /Length 5 0 R /Filter /FlateDecode >> Das Territorium Frankreichs war bereits vor Beginn des Kongresses im Ersten Pariser Frieden auf die Grenzen von 1792 zurückgeführt worden. Mai 1815 ergänzt durch eine Erklärung der Fünf Mächte vom 29. (1) Vertrag zwischen Österreich und Russland über die Regelung der polnischen Angelegenheiten vom 3. Vor allem das Jahr 1830 wurde in dieser Hinsicht zu einer Zäsur: Die Idee eines gesamtdeutschen Staates etablierte sich trotz Niederschlagung der Märzrevolution im Jahre 1849 auch in konservativen Kreisen. Auf der Verliererseite des Kongresses stand das Königreich Sachsen. In Personalunion stellte das Haus Oranien-Nassau nicht nur den niederländischen König, sondern auch den Großherzog von Luxemburg. Zwischen den europäischen Großmächten sollte ein Ausgleich geschaffen werden, um ein friedliches Gleichgewicht herzustellen. Die politischen Entscheidungen richteten sich nach den Prinzipien der Restauration, Legitimität und Solidarität. gehegten preußischen Hoffnungen auf einen vollständigen Erwerb des Nachbarstaates Sachsen. In den italienischen Staaten und Provinzen flammten nach 1815 bis 1870 immer wieder verschiedene Aufstände des Risorgimento (deutsch: Wiedererstehung) mit dem Ziel einer Einigung Italiens auf, die endgültig zwischen 1861 und 1870 auch in Kriegen gegen Österreich erkämpft wurde (→ Italienische Unabhängigkeitskriege). Nach den Befreiungskriegen 1813-1814 war Napoleon nach jahrelanger Eroberung Europas endgültig geschlagen. Quellenanalyse Aufbau / Beispiel Quellenanalyse richtig. Zur Heiligen Allianz gehörten zunächst Preußen, Österreich und Russland. Twitter; Facebook; Jean Baptiste Isabey (1767-1855): Der Wiener Kongress, 18. Die hervorgehobenen Prinzipien und die preußische Zielsetzung folgen: Siemann: Die Darstellung der Verhandlungen folgt im Wesentlichen (zzt.) 4 Quellen- und Literaturverzeichnis 4.1 Gedruckte Quellen 4.2 Literatur. Die praktische Umsetzung vor allem des letztgenannten Ziels kollidierte dabei zunächst jedoch mit den unterschiedlichen machtpolitischen Interessen. Besonders populär – auch bei den liberalen und nationalen Bewegungen des Auslandes – war der, In den Staaten des Deutschen Bundes wuchs trotz massiver Repression (siehe auch, Bd. Der Deutsche Bund wurde damit, auch wenn eine gemeinsame aktive Außenpolitik unmöglich war, ein notwendiger Teil im System des europäischen Gleichgewichts. ), Quellen zur Geschichte des Wiener Kongresses, 1986 Weiterführendes# Häusler, W.: Umtriebig auf der Route Napoléon (Essay) Baumgartner, E.: Getanzt wird, nicht gemalt (Essay) Rella, C.: Weltpolitik vor 200 Jahren (Essay) Historische Bilder zu Wiener Kongress … Ebenso wurde die Souveränität der ehemaligen Rheinbundstaaten anerkannt. Diese Territorien wurden schnell an Preußen abgetreten. Die Signatarmächte Österreich, Russland, Preußen, Großbritannien, Frankreich, Portugal, Spanien und Schweden garantierten damit die Ratifikation der Beschlüsse. Nie wieder schlechte Noten! 1814 vereinbarte Zusammenkunft der Monarchen und Vertreter der wichtigsten Staaten zur politischen Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen.Die Vertreter der 4 Hauptverbündeten waren: für Russland Zar Alexander I. und K. W. . Allerdings hatte der Konflikt um Polen und Sachsen im Verlauf des Kongresses gezeigt, dass die Politik des Ausgleichs auch ihre Grenzen hatte. Berthold Metz - Tafelbild "Wiener Kongress" (Präsentation: ppt-Datei) (html-Umsetzung) Martin Otte - Übersicht: Wiener Kongress Politische Neuordnung Europas von 1815 - Problematisierung Die erste Karte zeigt die Situation der Großregion am Tag der Schlussakte des Wiener Kongresses (09.06.1815). Auf dem Wiener Kongress 1814/15 konnten Preußen, Österreich und Russland ihre Macht zurückerlangen. Die Bände enthalten – in Auswahl – als wichtigste Aktenstücke (mit den Digitalisaten der Bayerischen Staatsbibliothekfür die Bän… Mit dem Besitz der ehemaligen Republik Venedig und der Lombardei, zusammengeschlossen im Königreich Lombardo-Venetien, sowie der Zuweisung der Toskana an Erzherzog Ferdinand und der Stadt Parma an die österreichische Ehefrau Napoleons Marie-Louise hatten die Habsburger in Oberitalien eine noch stärkere Stellung als vor der Revolution. Der Historiker Thomas Nipperdey geht sogar so weit, in dieser Schwerpunktverlagerung eine Vorentscheidung über den späteren deutschen Einigungsprozess zu sehen: „Die Versetzung Preußens an den Rhein ist eine der fundamentalsten Tatsachen der deutschen Geschichte, eine der Grundlagen der Reichsgründung von 1866/1871.“[11]. stream Einen bis heute entscheidenden Einfluss auf die weitere Geschichte der Schweiz hatte die Anerkennung der immerwährenden bewaffneten Neutralität sowie ihrer Unabhängigkeit von jedem fremden Einfluss durch die europäischen Großmächte. September 1814 - 9. Damit zerschlugen sich die seit Friedrich II. Während Frankreich erwartete, dass es Preußen nicht gelingen werde, sich in den Rheinlanden dauerhaft zu verankern, so dass damit die Chance eröffnet werden könnte, die französische Westgrenze wieder an den Rhein vorzuschieben, ging das Vereinigte Königreich davon aus, dass das militärisch starke Preußen französischen Expansionsbestrebungen wirksam einen Riegel vorschieben werde. Drittens eine Delegation der Stadt Biel (Friedrich Heilmann), die versuchte einen Kanton Biel (mit Erguel und La Neuveville) in der Schweiz zu etablieren. Mai 1815 (3 Artikel); (12) Protokoll vpm 29. Auch wenn der Kongress das Legitimitätsprinzip verfocht und im Kern auf eine Restauration der vorrevolutionären Verhältnisse abzielte, hatten diese Grundsätze doch auch ihre Grenzen. In Spanien, Portugal und in Neapel wurden die alten Dynastien wiederhergestellt. Februar 2021 um 18:43 Uhr bearbeitet. Gegen Preußen und Russland kam es am 3. Dieser Artikel ist als Audiodatei verfügbar: Die Polen fanden sich nie mit der Aufteilung ihres Landes zwischen Russland, Österreich und Preußen ab. Auf Kosten Frankreichs und durch die erneute Teilung Polens wurden die Großmächte Preußen, Österreich und Russland gestärkt. Der Wiener Kongress bestimmte, dass Botschaftern der erste Rang gebührt, Gesandten der zweite, Geschäftsträgern der dritte. Der Wiener Kongress in Quellen Q1 Fürst de Ligne 1814 in Wien Fürst de Ligne, österreichischer Feldmarschall, begrüßte seinen Gast, den französischen Grafen de la Garde, bei dessen Ankunft in Wien: „Sie kommen zu rechten Zeit, um große Dinge zu sehen. Metternich, der diesem Bund äußerst skeptisch gegenüberstand, hat dabei aus dem ursprünglichen Entwurf, der von einem Bündnis der „Völker und Heere“ sprach, in seiner endgültigen Fassung ein „Bündnis der Herrscher“ gemacht, die über den „Völkern und Heeren“ stünden. März 1815 (10 Artikel) und Beitrittsakte der Tagsatzung (diète) vom 27. Marschall Blücher charakterisierte die Verhandlungen so: „Der Kongress gleicht einem Jahrmarkt in einer kleinen Stadt, wo jeder sein Vieh hintreibt, es zu verkaufen und zu vertauschen.“[4], Der Wiener Kongress erarbeitete, dies war eine verhandlungstechnische Neuheit, seine Ergebnisse in Kommissionen. Metternichs Ziel etwa war ein österreichisch geführtes Mitteleuropa, das ein Gegengewicht zu den Flügelmächten Frankreich und Russland bilden sollte. Den Entscheidungen darüber, welcher Staat welche Territorien abzugeben hatte bzw. 200 Jahre Wiener Kongress Der Wiener Kongress fand zwischen September 1814 und Juni 1815 im Wiener Palais am Ballhausplatz statt. Die zweite Karte zeigt die auf den Wiener Kongress folgenden Grenzänderungen im Zeitraum von (1815-1830).. Klausuren zu Wiener Kongress, Vormärz und 1848 Junius 1815. Nachdem sich die politische Landkarte des Kontinentes als Nachwirkung der Französischen Revolution erheblich verändert hatte, legte der Kongress wiederum zahlreiche Grenzen neu fest und schuf neue Staaten. Den Beginn läutete man nicht mit einem offiziellen Empfang ein, schon allein deshalb, weil man niemandem vor Beginn der Verhandlungen auf den Schlips treten wollte.